Interkulturelle Öffnung in Mütter- und Familienzentren

Modellhafte Prozesse in Erding und Germering

Tipps

Begleitung des Prozesses / Rahmenbedingungen
Die Begleitung und Unterstützung des Prozesses durch den bayerischen Dachverband der Mütter- und Familienzentren ist von zentraler Bedeutung, um die interkulturelle Öffnung von Mütterzentren landesweit zu etablieren.

  • Organisation und Weiterentwicklung übergreifender Qualifizierungsmaßnahmen;
  • Sammlung und Auswertung von good-practise-Beispielen, Erstellung / Weiterentwicklung von Handlungsleitlinien;
  • Organisation des Erfahrungsaustausches zwischen den Einrichtungen, die sich intensiv mit interkultureller Öffnung beschäftigen und zu bisher nicht beteiligten Mitgliedseinrichtungen;
  • Schnittstellenfunktion zu Politik und (Fach-)Öffentlichkeit;
  • Bereitstellung eines kontinuierlichen fachlichen Coachings durch eine/n Expert/in (Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, Informationsvermittlung, Begleitung bei der praktischen Umsetzung).

Gewinnung neuer Zielgruppen

  • Neue Zielgruppen werden primär über spezielle Angebote erreicht, die sich an ihren konkreten Lebensrealitäten (nicht gleichzusetzen mit Nationalität) orientieren. Versuchen Sie deshalb als erstes, die Zielgruppen, die Sie erreichen wollen, möglichst konkret zu charakterisieren und deren Interessen und Bedürfnisse ausfindig zu machen;
  • Persönliche Kontaktaufnahme zu Migrantenorganisationen im Umfeld, Informationen über Vereine und Organisationen stellt die Kommunalverwaltung zur Verfügung;
  • Persönliche Kontaktaufnahme zu Migrant/innen, insbesondere zu Schlüsselpersonen aus Migrantenorganisationen;
  • Kontaktaufnahme zu Organisationen, die mit Migrant/innen arbeiten (bspw.Beratungsstellen);
  • Entwicklung von Angeboten, idealerweise in Kooperation mit einzelnen Migrant/innen oder Migrantenorganisation, die Migrantinnen interessieren könnten, wie etwa Deutschkurse oder Konversationsgruppen in verschiedenen Sprachen;
  • Überprüfung der bisherigen Angebote, der (Außen-)Darstellung und des pädagogischen Materials zu überprüfen (z.B. Darstellung von Migrant/innen in den Bilderbüchern dargestellt).

Raumgestaltung

  • Die Räume bieten für alle Kinder und Mütter die nötige Orientierung auch ohne perfekte Deutschkenntnisse;
  • Die Räume sind so gestaltet, dass sie eine weltoffene Haltung zum Ausdruck bringen und auch die interkulturelle Arbeit im Mütterzentrum sichtbar wird;
  • Alle Nutzerinnen des Mütterzentrums können sich mit den Räumen identifizieren und werden auch entsprechend repräsentiert, jede (neue) Familie kann etwas mitbringen, mit dem das Kind vertraut ist und das es an zu Hause erinnert;
  • Die Spielmaterialien spiegeln die Länder und Kulturen der Erde und Nutzerinnen wider;
    Beim Spielmaterial wird überprüft, ob es nicht entsprechende Klischees und Stereotypen fördert, und konsequenter Weise werden diese aussortiert.

Feste feiern
Feste und Feiern haben grundsätzlich in der Arbeit mit Kindern eine hohe Bedeutung und sollten fester Bestandteil im Jahresablauf sein.

  • Bestandsaufnahme der bisherigen Feste in der Einrichtung: Welche kulturellen Hintergründe sind im Mütterzentrum vertreten und wie werden welche Feste gefeiert bzw. welchen Stellenwert haben diese Feste für die Familien;
  • (Neu-)Gestaltung eine Jahresplans mit den entsprechend geplanten Festen;
  • Einbindung aller Familien, diese Feste selber mitzugestalten und sich aktiv einzubringen; bei gleichzeitigem Bewußtsein und Akzeptanz dafür, dass es Familien gibt, die bestimmte Feste nicht feiern;
  • Konzeption der Feste als Ort der Begegnung, damit die Familien etwas über einander erfahren und es genügend Platz zum Austausch gibt;
  • Vorbereitung: Wissenswertes über das Fest zusammentragen, welche Lieder werden gesungen, welche Geschichten und Bräuche sind damit verbunden?